Was die finanziellen Planungen des Landes für die Sächsischen Studierendenwerke bedeuten, hängt von den verschiedenen Standorten ab. In Sachsen sind das Studentenwerk Dresden, das Studentenwerk Leipzig, das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau und das Studentenwerk Freiberg für die Versorgung der insgesamt 15 Hochschulen zuständig. Allen drohen aufgrund der Kürzungspläne ähnliche Auswirkungen.
Erhöhung der Semesterbeiträge
Die weitere Erhöhung der Semesterbeiträge ist die wirksamste Möglichkeit das aktuelle Angebot der Studierendenwerke ohne die nötigen Zuschüsse längerfristig zu erhalten. Gleichzeitig stellt diese Maßnahme auch die größte Belastung für alle Studierenden dar.
Für das Studentenwerk Dresden steht aktuell eine Beitragserhöhung von 47 € im Raum. An anderen Standorten wäre nicht viel weniger nötig. Das wäre einer der höchsten Beiträge für die Arbeit der Studierendenwerke deutschlandweit!
Hinzu kommt ab dem Wintersemester 2025/2026 die bereits feststehende Erhöhung des Semesterbeitrages um 32,40 € für das Deutschlandsemesterticket.

Erhöhung der Wohnheimmieten und Preise in Mensen und Cafeterien
Mit Hilfe von höheren Preisen in Mensen und Cafeterien können zumindest teilweise die fehlenden Zuschüsse in diesem Bereich kompensiert werden. Dabei ist aber davon auszugehen, dass weniger Studierende das Mensaangebot nutzen möchten oder können.
Auch Preiserhöhungen für die Mitarbeitenden der Hochschulen würden wohl zu geringen Verkaufszahlen und letztlich geringeren Umsätzen führen.
Die Deckung von Finanzierungslücken über die Mieten in den Wohnheimen würde das Problem der Unterfinanzierung auf eine geringe Zahl von Studierenden abwälzen. Denn auch wenn es in Sachsen relativ viele Wohnheimplätze gibt, wohnen beispielsweise in Dresden nur etwa 16% der Studierenden in einem Wohnheim des Studentenwerks.
Die Mieten im Wohnheim sind zwar im Vergleich zum normalen Mietmarkt relativ günstig, aber auch dort können höhere Mieten zur Belastung werden für diejenigen, die auf günstigen Wohnraum angewiesen sind. Besonders internationale Studierende sind davon betroffen.
In Leipzig war das Studentenwerk jüngst gezwungen die vierte Mieterhöhung in vier Jahren zu erlassen – ohne ausreichende Fördersummen wird es wahrscheinlich nicht dabei bleiben.
Streichung von Angeboten
Die Schließung von Cafeterien oder ganzen Mensen würde natürlich Geld einsparen. Damit würde aber nicht nur die Versorgung am jeweiligen Campus dezimiert, auch zahlreiche Arbeitsplätze gingen verloren. Der Weg zu einem kurzen Snack oder Mittagessen dauert länger, genau wie die Schlangen an Kassen und Ausgabestellen wachsen würden. An Standorten mit nur einem Angebot wie Zittau oder Freiberg würde es dann gar keine Versorgung mehr geben.
Alternativ müssten Angebote wie Öffnungszeiten am Wochenende oder in den Abendstunden eingeschränkt werden. All das trägt jedoch zu einem attraktiven Angebot und einem regen Campusleben bei.
Eine Reduzierung der Angebote von sozialer, psychosozialer und rechtlicher Beratung wäre fatal. Schon jetzt sind die Beratungsstellen überlaufen und müssten eigentlich deutlich ausgebaut werden, um der Nachfrage gerecht zu werden. Weniger Berater*innen bedeuten dann längere Wartezeiten bei Beratungsanfragen, welche besonders bei dringenden Fällen wie psychischen oder finanziellen Notlagen katastrophale Auswirkungen auf einzelne Studierende hätten.
Auch Workshops zu Themen wie Prüfungsangst oder Belastungen im Studium würden nicht mehr statt finden können.
Kürzungen im Bereich der Kultur beträfen beliebte große Veranstaltung, wie in Dresden die Nachtwanderung durch die Studierendenclubs oder den Band- und DJ-Wettbewerb „Uni Air“. Auch die kulturelle Förderung von kleinen Veranstaltungen oder Studierendenclubs steht zur Debatte. In den Clubs müssten Getränke teuer werden oder sie müssten sogar ganz schließen.